Herzzentrum Duisburg

Lexikon

Was ist eigentlich?

A, wie: Ablation, Angina pectoris oder Aortenaneurysma


Ablation: Methode zur Behandlung von Rhythmusstörungen. Mit Hilfe eines speziellen Katheters werden dabei Leitungsbahnen oder Areale im Herzen ausgeschaltet, die schnelle Herzrhythmusstörungen auslösen können.

Abstoßung: Abwehrreaktion des gesunden Körpers gegen körperfremdes Eiweiß, z.B. eines transplantierten Organs.

Angina pectoris: Wörtlich übersetzt „Brustenge“. Typisches Symptom für eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße. Wird als „Zusammenschnüren der Brust“ und „Brennen hinter dem Brustbein“ empfunden. Oft auch mit Ausstrahlung der Schmerzen in den linken Arm oder die linke Halsseite. Manchmal besteht jedoch auch nur eine gewisse „Beklemmung“ oder Kurzatmigkeit. Tritt meistens unter körperlicher Belastung auf und wird oft von „Nitrospray“ gelindert.

Angiologie: Lehre von den Gefäßkrankheiten in allen Bereichen des Körpers. Die größte Rolle spielen hier die Erkrankung der Beingefäße, die sich oft als sogenannte „Schaufensterkrankheit“ äußert, die Erkrankung der Gehirnschlagadern, die zu Schlaganfällen führt, und die Verengung der Nierengefäße, die zu einem Bluthochdruck führen kann. Die Behandlung der Gefäßerkrankungen umfasst eine medikamentöse Therapie, eine kathetergestützte Behandlung von Engstellen, die gefäßchirurgische Behandlung und ein konsequentes Gehtraining bei der arteriellen Verschlusskrankheit der Beine.

Angioplastie: Dehnung eines verengten Gefäßes mit Hilfe eines Ballon-Katheters.

Antikoagulation: Medikamentöse Behandlung zur „Blutverdünnung“. Durch Gabe von Tabletten, Infusionen oder Spritzen wird die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnselbildung herabgesetzt. Dies kann bei bestimmten Erkrankungen des Blutgerinnungssystems, bei bestimmten Gefäßerkrankungen, bei manchen Formen von Herzrhythmusstörungen, bei einer starken Herzvergrößerung und nach dem Einsetzen von künstlichen Herzklappen notwendig werden. Unter dieser Behandlung besteht eine erhöhte Gefahr von Blutungen, die gegenüber dem Risiko der Erkrankung abgewägt werden muss. Die Behandlung mit Tabletten zur Blutverdünnung (Marcumar, o.ä.) macht eine regelmäßige Blutuntersuchung des Gerinnungssystems erforderlich, die in manchen Fällen jedoch auch selbst vom Patienten durchgeführt werden kann (siehe INR-Schulung).

Aorta: Hauptschlagader des Körpers. Sie entspringt aus dem Herzen und verteilt über Verzweigungen den Körper mit sauerstoffreichem Blut. Man unterscheidet eine thorakale Aorta (im Brustkorb verlaufend) und die abdominale Aorta (im Bauchbereich verlaufend).

Aortenaneurysma: Krankhafte Ausweitung der Aorta. Je nach Schwere und Lokalisation des Befundes macht ein Aortenaneurysma eine Operation erforderlich.

Aortenklappe: Herzklappe zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader (Aorta). Die Klappe kann erkranken und dadurch verengt (Aortenstenose) oder undicht (Aorteninsuffizienz) werden.

Arrhythmie: Herzrhythmusstörung. Störung im regelmäßigen Herzrhythmus, die sich in Herzrasen, Herzstolpern oder zu langsamem Herzschlag bemerkbar macht.

Arterie: Schlagader; sie transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen.

ASD: Atrial Septal Defect = Vorhofseptumdefekt. Angeborenes Loch in der Herzvorhofscheidewand. Ab einer bestimmten Größe muss ein solches Loch verschlossen werden, um eine Überbelastung des rechten Herzens zu verhindern. Ein solcher Verschluss kann entweder durch eine Operation oder in manchen Fällen durch einen Herzkathetereingriff vorgenommen werden.

Aspirin: Auch „ASS“, Acetylsalicylsäure u.a. Bekanntes Schmerzmittel, das jedoch in der Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankung dadurch eine besondere Bedeutung erlangt hat, als dass es die „Klebrigkeit“ der Blutplättchen herabsetzt und dadurch das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich vermindern kann. Dieses Behandlungsprinzip wird heute durch weitere moderne Medikamente ergänzt.

Aszites
: Bauchwasser, das sich z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz bildet. Die Folge ist eine Gewichtszunahme und eine Behinderung der Atmung.

Atherektomie: Kathetertechnik, bei der die Ablagerungen (Plaque) in den Gefäßen mit einem speziellen System herausgeschnitten werden können.

Atherosklerose: Erkrankung der Arterien, bei der es durch Ablagerungen in den Gefäßwänden zu einer zunehmenden Verengung und damit zu Durchblutungsstörungen an den Organen kommt. Die

Atherosklerose: (auch Arteriosklerose genannt) führt zu Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine (Schaufensterkrankheit). Verschiedene Risikofaktoren erhöhen das Risiko für Gefäßerkrankungen; dazu zählen das Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), körperliche Inaktivität, u.a.

B, wie: Ballonangioplastie, Belastungs-EKG oder Bypass-Operation


Ballonangioplastie: Auch PTCA. Methode, bei der Gefäßverengungen mit Hilfe eines Katheters, an dessen Ende sich ein aufblasbarer länglicher Ballon befindet, erweitert werden können.

Belastungs-EKG: Untersuchungsmethode, bei der ein EKG aufgezeichnet wird, während der Patient einer zunehmend schwereren Belastung auf einem Fahrrad unterzogen wird. Bei Durchblutungsstörungen des Herzens treten dabei typische Veränderungen im EKG auf.

Brachytherapie: Methode zur Behandlung von Re-Stenosen (siehe diese). Dabei wird bei einer erneuten PTCA der gedehnte Bereich mit Beta- oder Gammastrahlen behandelt, um die Neigung des Gewebes zu einer überschießenden Narbenreaktion zu unterdrücken.

Bypass-Operation: Herzoperation zur Anlage von Umgehungsgefäßen (sog. Bypässe), wenn die Kranzgefäße so weit verengt sind, dass die Blutzufuhr des Herzmuskels gefährdet und eine Behandlung mit Ballondehnung (PTCA) nicht möglich ist.

C, wie: v oder Cyclosporin A

Cholesterin: Transportform von Fetten im Blut. Es gibt verschiedene Arten des Cholesterins. Eine, das sogenannte HDL-Cholesterin, hat einen schützenden Effekt auf die Gefäßwände, eine andere Form, das sogenannte LDL-Cholesterin, übt einen schädigenden Effekt auf die Gefäße aus. Ein erhöhtes LDL-Cholesterin stellt einen bedeutenden Risikofaktor für das Auftreten von Gefäßerkrankungen dar und muss mit diätetischen Maßnahmen und Medikamenten gesenkt werden.

Cyclosporin A: Handelsname, z.B. Sandimmun optoral. Aus bestimmten Bodenpilzen gewonnener Wirkstoff mit immunsuppressiver Eigenschaft. Verhindert weitgehend die Entwicklung von Abstoßungen nach Transplantation.

D, wie: Defibrillator, Diabetes mellitus oder Double outlet right ventricle (DORV)

Defibrillator: Gerät zur Beendigung lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen. Manche, akut lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (sog. ventrikuläre Tachykardieen oder Herzflimmern) können nur durch die Anwendung eines Stromstoßes beendet werden. Ein Defibrillator ist ein dem Schrittmacher ähnliches Gerät, das den Herzrhythmus ständig überwacht, und im Falle des Auftretens einer lebensgefährlichen Rhythmusstörung einen Stromimpuls abgibt, der die Rhythmusstörung beendet.

Diabetes mellitus: Stoffwechselerkrankung, die zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Dies ist durch eine mangelnde Produktion von Insulin im Körper bedingt. Die Folgeerscheinungen des Diabetes sind vielfältig, aber immer mit einer Gefäßschädigung verbunden. Bei einem schlecht behandelten Diabetes kommt es zu Erkrankungen der Nieren, des Gehirns, der Augen, des Herzens und der Extremitäten. Ein schlecht eingestellter Diabetes ist ein bedeutender Risikofaktor für Herzkranzgefäßerkrankungen.

Dilatation: Aufdehnung von Gefäßveränderungen mit Hilfe eines Ballonkatheters (siehe dort).

Doppleruntersuchung: Ultraschalluntersuchung, mit dessen Hilfe die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes gemessen werden kann. Daraus kann der Arzt auf Verengungen von Gefäßen oder von Herzklappen Rückschlüsse ziehen.

Double outlet right ventricle (DORV): Doppelter Auslass aus dem rechten Herzen (Ventrikel). Die Lungen und die Körperschlagader entspringen aus der rechten Herzkammer. Meist muss bei dieser angeborenen Störung im frühen Säuglingsalter eine Operation mit Herz-Lungen-Maschine erfolgen.

E, wie: Echokardiographie, EKG oder Eurotransplant

Echokardiographie: Untersuchungsmethode, die die Strukturen des Herzens und der Gefäße sowie die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses bildlich darstellen kann.

EKG: Abkürzung für Elektrokardiogramm = Aufzeichnung der Herzstromkurve. Aus dem EKG erkennt der Arzt Hinweise für akute und chronische Herzerkrankungen sowie für das Vorhandensein von Herzrhythmusstörungen.

Elektrophysiologie: Spezialbereich der Kardiologie, der sich mit der Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen beschäftigt. Dabei kommen sowohl Standardverfahren, wie EKG, Langzeit-EKG, u.ä., als auch speziellere Untersuchungsverfahren, wie Kipptischuntersuchung und elektrophysiologischer Herzkatheter zur Anwendung.

Ergospirometrie: Belastungsuntersuchung zur Erfassung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Abklärung unklarer Luftnot.

Eurotransplant: Zentrale Koordinationsstelle für die Vermittlung von Spenderorganen für die Benelux-Länder, Deutschland, Österreich und Slowenien mit Sitz in Leiden (NL).

F, wie: Fahradergometrie oder Flugmedizin


Fahrradergometrie: = Belastungs-EKG, siehe dort.
 
Flugmedizin: Spezialbereich der Medizin, der sich mit den medizinischen Aspekten des Fliegens beschäftigt. Wichtig sowohl für die medizinische Betreuung von Piloten als auch für die Beurteilung der Flugreisetauglichkeit von Reisenden mit Erkrankungen. Ein verwandter Bereich ist die Reisemedizin, die andere Aspekte, wie Impfempfehlungen und andere gesundheitliche Ratschläge für Fernreisen behandelt.

G, wie: Gefäßerkrankungen

Gefäßerkrankungen: Häufigste und folgenschwerste chronische Erkrankung von Menschen der westlichen Welt. Die schwerwiegendsten Folgeerscheinungen sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine. Das Entstehen der Erkrankung, einer zunehmenden Verengung und Verkalkung der Blutgefäße, wird durch zahlreiche sogenannte „Risikofaktoren“ beeinflusst. Einige dieser Risikofaktoren lassen sich beeinflussen, wie etwa das Rauchen, hoher Blutdruck, Cholesterinerhöhung und körperliche Aktivität, auf andere, wie das Alter, das Geschlecht und vererbte Faktoren haben wir leider keinen Einfluss. Die Schwere der Erkrankungsfolgen rechtfertigt eine prophylaktische Beeinflussung der Risikofaktoren. Ist es zu den ersten Erkrankungssymptomen gekommen ist in der Regel zusätzlich eine lebenslange Behandlung mit Medikamenten notwendig.

H, wie: Herzfehler, Herzinfarkt oder HLA

Herzfehler: Angeborene oder durch Krankheiten erworbene Veränderung der Herzstruktur und der Herzfunktion. Die angeborenen Herzfehler umfassen Fehlbildungen im normalen Aufbau des Herzens und der großen Gefäße. Dies können Kurzschlussverbindungen, fehlangelegte Verbindungen oder missgebildete oder nichtangelegte Herzklappen sein. Je nach Schwere und Auswirkung der Fehlbildung führen die Veränderungen bereits beim Embryo, beim Neugeborenen oder Kleinkind zu mehr oder weniger ausgeprägten Gesundheitsstörungen. Der Kinderkardiologe ist in diesen Fällen der Fachmann zur Diagnose und Behandlung solcher Herzfehler (auch Vitien genannt). Sind die unmittelbaren Folgen des Herzfehlers nicht so gravierend, führen sie erst im Erwachsenenalter zu Problemen. Manchmal führen auch akute oder chronische Erkrankungen an den Herzklappen zu einem Herzfehler, der oft über Jahre unerkannt, manchmal erst in höherem Alter zu gesundheitlichen Problemen führt. Die Behandlung von Herzfehlern hängt ganz von ihrer Art und Schwere ab. Manche Herzfehler können nur durch eine Herzoperation, andere auch durch einen Herzkathetereingriff behandelt werden.

Herzinfarkt
: Auch Myokardinfarkt. Der plötzliche, durch ein Gerinnsel bedingte Verschluss eines Herzkranzgefäßes führt zu einem Absterben eines Teils des Herzmuskels. Akut lebensbedrohlicher Zustand durch das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufschock. Nach ca. 4-6 Stunden ist der betroffene Teil des Herzmuskels unwiderruflich verloren. Deshalb ist ein besonders schnelles Handeln erforderlich, wenn der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht. Die Behandlung besteht in der Durchführung einer Gerinnsel auflösenden Therapie (sog. Lyse) oder in einem sofortigen
Herzkatheter, bei dem die blockierte Durchblutung wieder hergestellt werden kann.

Herzinsuffizienz
: Herzmuskelschwäche. Durch eine angeborene Herzmuskelerkrankung oder durch andere chronische Erkrankungen des Herzens oder der Herzklappen oder auch durch andere Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Stoffwechselerkrankungen kann es zu einer zunehmenden Pumpschwäche des Herzens kommen. Diese ist oft auch mit einer Vergrößerung des Herzens verbunden. Die Herzinsuffizienz äußert sich in einer zunehmenden Luftnot bei Belastung und Wassereinlagerungen in den Beinen. Die Behandlung ist in erster Linie medikamentös, soweit sich die zugrundeliegende Ursache nicht beseitigen lässt (z. B. durch eine Klappenoperation).

Herzkatheter
: Untersuchungsmethode, bei der unter Röntgensicht ein dünner Plastikschlauch von der Leiste zum Herzen vorgeschoben wird. Über diesen Plastikschlauch (Katheter) kann ein Röntgenkontrastmittel zur Darstellung von Gefäßen und Herzkammern gegeben werden oder der Blutdruck in den verschiedenen Abschnitten des Herzkreislaufsystems gemessen werden. Derzeit noch die einzige definitive Methode zur Darstellung von Verengungen der Herzkranzgefäße. Könnte in einigen Jahren durch andere Methoden, etwa der MRT (Magnetresonanztomographie), ersetzt werden.
Herz-Lungen-Maschine: Apparatur, die bei den meisten Herzoperationen erforderlich ist. Um an den Herzkranzgefäßen oder den Herzklappen operieren zu können, ist ein künstlich herbeigeführter Herzstillstand erforderlich. Damit die Organe während der Operation weiterhin mit Blut, d. h. mit Sauerstoff versorgt werden, übernimmt die Herz-Lungen-Maschine die Aufrechterhaltung des Kreislaufes und die Aufsättigung des Blutes mit Sauerstoff.

Herzmuskelbiopsie
: Entnahme einer Gewebsprobe aus der Herzkammer mittels einer kleinen Zange zur Erfassung einer Abstoßungsreaktion oder eines Infektes.

Herzrhythmusstörungen
: Störung in der normalen regelmäßigen Abfolge der Herzschläge. Dies kann ein Herzrasen (Tachykardie), ein zu langsamer Herzschlag (Bradykardie), Extraschläge (Extrasystole) oder ein Ausfall von Herzschlägen sein. Der Patient empfindet ein Herzrasen, Herzstolpern, „Aussetzer“ oder aber auch Schwindel oder Ohnmachtsanfälle (Synkope). Die Behandlung richtet sich ganz nach der Ursache und Art der Rhythmusstörung. Unter Umständen ist ein elektrophysiologischer Herzkatheter notwendig, um die Rhythmusstörung abklären oder behandeln zu können.

Herzschrittmacher
: Gerät, um eine ausreichend hohe Herzfrequenz zu gewährleisten. Ist der eigene Puls zu langsam und führt dies zu Symptomen wie Schwindel oder Ohnmachtsanfällen, kann das Herz mit kurzen elektrischen Impulsen wieder zu einer ausreichend schnellen Herzschlagfolge angeregt werden. Dazu muss eine Sonde (Elektrode) im Herzen platziert und ein Impulsgeber, der eigentliche „Schrittmacher“, implantiert werden. Die heutigen Schrittmacher sind sehr klein geworden und können bequem mit einer örtlichen Betäubung unter die Haut im Brustbereich eingepflanzt werden.

HLA
: Human Leukocyte Antigen; vererbte Struktur auf der Oberfläche von Zellen. Diese Eigenschaften bestimmen die Immunität. Je größer die Unterschiede in den HLA-Strukturen zwischen Spender und Empfänger, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Abstoßungsreaktion nach Transplantation.
Hypertonie: Bluthochdruck. Ein über längere Zeit erhöhter Blutdruck führt zu Schäden an den Gefäßen und gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen sowie für Schlaganfälle.

I, wie: Immunsuppressiva, INR-Schulung oder IVUS

Immunsuppressiva: Medikamente, die die körperliche Immunabwehr schwächen, um z. B. nach einer Transplantation eine Abstoßung zu verhindern.

Infarkt
: siehe Herzinfarkt.

INR-Schulung
: Der sogenannte INR-Wert ist ein Blutwert, der eine Aussage über die Gerinnungsfähigkeit des Blutes zulässt. Bei manchen Erkrankungen ist eine medikamentöse Herabsetzung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes (sog. Blutverdünnung, z. B. mit Marcumar) notwendig. Um eine Über- oder Unterdosierung bei der Blutverdünnung zu vermeiden, sind regelmäßige Blutuntersuchungen zur Bestimmung des INR-Wertes notwendig. Dies macht regelmäßige Arztbesuche zur Blutentnahme notwendig. In manchen Fällen kann der Patient in einer INR-Schulung die Technik der INR-Messung mittels eines kleinen Gerätes erlernen und fortan dann zu Hause selbst durchführen.

IVUS
: Abkürzung von intravaskulärem Ultraschall. Untersuchungsmethode, bei der mittels eines speziellen Herzkatheters, an dessen Spitze eine miniaturisierte Ultraschallsonde sitzt, Ultraschallbilder aus dem Inneren von Gefäßen gemacht werden können. Der Arzt kann mit Hilfe dieser Bilder über die Art der weiteren Behandlung entscheiden.

K, wie: Kardiomyopathie, Katheter oder Koronargefäße

Kardiomyopathie: Angeborene oder erworbene Erkrankung des Herzmuskels. Führt in der Regel zu einer Herzinsuffizienz (siehe dort).

Karotis: Haupthalsschlagader. Versorgt das Gehirn mit Blut. Verengungen an der Karotis können zu einem Schlaganfall führen.

Katheter: Eigentlich die Bezeichnung für einen dünnen Plastikschlauch, der in die Gefäße eingeführt wird, um dort unter Röntgensicht mit Kontrastmittel Gefäßabschnitte darstellen zu können. Im erweiterten Sinne wird jedoch der ganze Untersuchungsablauf im Herzkatheterlabor als „Katheter“ oder „Herzkatheter“ bezeichnet.

Kipptischuntersuchung: Untersuchungsmethode zur Abklärung von Kollaps- und Ohnmachtsanfällen. Der Patient wird dabei auf einem Untersuchungstisch über längere Zeit in eine Schräglage gekippt. Dabei werden Blutdruck und das EKG aufgezeichnet. Durch die Schräglage lässt sich dabei oft ein Kollapsanfall provozieren und dadurch untersuchen, um dann die richtige Behandlungsstrategie festlegen zu können.

Klappenfehler
: Auch Herzklappenfehler. Angeborene oder erworbene Störung der „Ventile“ des Herzens. Es handelt sich entweder um eine Verengung, eine Undichtigkeit oder um eine Kombination von beidem. Wichtigste Untersuchungsmethode zum Erkennen eines Herzklappenfehlers ist die Ultraschalluntersuchung. Manchmal ist zusätzlich noch eine Herzkatheteruntersuchung notwendig. Ab einem bestimmten Schweregrad ist oft eine Herzklappenoperation notwendig, selten kann auch mit einem Herzkathetereingriff geholfen werden.

Koronare Herzerkrankung
: Verengung der Herzkranzgefäße durch Arteriosklerose. Ist die Verengung weit fortgeschritten, führt dies in der Regel zu Herzschmerzen (Angina pectoris). Ist die häufigste Ursache für die Entstehung eines Herzinfarktes. Wird bei einer Herzkatheteruntersuchung festgestellt und ggf. auch behandelt. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Bypass-Operation notwendig sein.

Koronargefäße: = Herzkranzgefäße. Gefäße zur Versorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff.

L, wie: Langzeit-EKG, Laufbandergometrie oder Lungenfunktionsprüfung


Langzeit-EKG: Kontinuierliche Aufzeichnung des EKGs über einen längeren Zeitraum (meist 24 Stunden), um das Auftreten von Herzrhythmusstörungen erfassen zu können. Dem Patienten werden dazu EKG-Elektroden auf die Brust geklebt. Das EKG wird in einem kleinen tragbaren Kästchen aufgezeichnet und anschließend ausgewertet.

Laufbandergometrie: Untersuchungsmethode, bei der der Patient einer zunehmenden Belastung auf einem Laufband ausgesetzt wird. Wird als Alternative für die Fahrradergometrie (Belastungs-EKG) und zur Bestimmung der beschwerdefreien Gehstrecke bei peripheren Durchblutungsstörungen eingesetzt.

Lungenfunktionsprüfung: Auch Spirometrie genannt. Untersuchungsmethode, um die Kapazität und Reserven der Lungen zu untersuchen. In der Kardiologie hauptsächlich in der OP-Vorbereitung eingesetzt.

M, wie: Mitralklappe, Myokardinfarkt oder Myokarditis


Mitralklappe: Eine der vier Herzklappen. Trennt den linken Vorhof von der linken Herzkammer.

Myokardinfarkt: = Herzinfarkt, siehe dort.

Myokarditis: Entzündung des Herzmuskels, meist durch Viren hervorgerufen. Hat vielfältige Verlaufsformen, oft unerkannt als „Grippe“ verlaufend, kann jedoch auch in den schwersten Verlaufsformen innerhalb von Stunden zum Tod führen.

N, wie: Nahtverschlussystem oder Nitrospray


Nahtverschlusssystem: Normalerweise muss nach der Punktion einer Arterie die Punktionsstelle bis zur Blutstillung mit der Hand abgedrückt werden, anschließend wird noch für mehrere Stunden ein Druckverband angelegt und Bettruhe eingehalten. Mit einem Nahtverschlusssystem kann die Punktionsstelle direkt am Ende des Eingriffes mit einer einzelnen Naht verschlossen werden. Ein Druckverband ist dann nicht erforderlich und man kann nach ca. zwei Stunden aufstehen.

Nitrospray: Zur Behandlung von Angina pectoris-Anfällen kommt ein sogenanntes „Nitro“-Präparat in Form eines Sprays zum Einsatz, das auf die Mundschleimhaut gesprüht wird. Bei einem echten Angina pectoris-Anfall kommt es dadurch in weniger als einer Minute zu einer deutlichen Beschwerdebesserung.

O, wie: Organspendeausweis

Organspendeausweis: Auszufüllende Karte, auf der der Träger seine Bereitschaft zur Organspende erklärt. Es besteht auch die Möglichkeit bestimmte Organe auszuschließen. Der Ausweis ist beispielsweise beim Arzt erhältlich.

P, wie: PFO, Plaque oder PTCA

PFO: Abkürzung von „patent foramen ovale“ = offenes Foramen ovale. Das Foramen ovale ist eine schlitzförmige Verbindung zwischen rechtem und linkem Vorhof. Diese offene Verbindung ist eher als eine Normvariante als eine Fehlbildung anzusehen, da sie bei bei 25-30 % aller Menschen zu beobachten ist. Sie kann jedoch eine krankhafte Bedeutung bekommen, wenn ein kleines Blutgerinnsel über diese Verbindung aus dem rechten Herzkreislauf in den linken gelangt und dort u. U. einen Schlaganfall auslösen kann. In solchen Fällen muss überlegt werden, diese Verbindung mit einem Kathetereingriff zu verschließen (Schirmchenverschluss).

Plaque
: Ablagerung in der Gefäßwand, bestehend aus einem Gemisch von Cholesterin, Zellen und Gewebesubstanz. Je nach Größe des Plaques wird die freie Öffnung des Gefäßes mehr oder minder stark verlegt. Dadurch kann es dann zu Zeichen der Durchblutungsstörung kommen. Aber auch ein kleiner Plaque kann gefährlich werden. Er kann nämlich u. U. an seiner Oberfläche aufreißen und durch den Kontakt mit dem fließenden Blut kann sich dann plötzlich ein Blutgerinnsel bilden, das das Gefäß abrupt verschließen kann. Dies ist die häufigste Entstehungsart eines Herzinfarktes.

PTCA
: Abkürzung von „Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie“, was soviel heißt wie „durch die Gefäße durchgeführte Aufweitung von Kranzgefäßen“ (s. Ballonangioplastie).

PTRA
: Abkürzung von „Perkutane Transluminale Renale Angioplastie“, was soviel heißt wie „durch die Gefäße durchgeführte Aufweitung von Nierengefäßen“. Wird bei der Behandlung von Verengungen der Nierenarterien eingesetzt.

Pulmonalarterie
: Hauptader, die das sauerstoffarme Blut aus dem rechten Herzen in die Lungen transportiert.

Pulmonalatresie
: Angeborener Verschluss der Lungenschlagaderklappe. Muss in der Neugeborenenzeit sofort behandelt werden. Entweder wird die Lungenschlagader eröffnet (operativ oder katheterinterventionell) oder über eine Hilfsoperation (Shunt, Anastomose) Blut in die Lungenschlagader geleitet.

Pulmonale Hypertonie
: Lungenhochdruck. Erhöhte Blutdruckwerte in der Lungenarterie, in Ruhe mehr als 25 mm Hg Mitteldruck.

Pulmonalklappe
: Eine der vier Herzklappen. Trennt die rechte Herzkammer von der Pulmonalarterie.

R, wie: Re-Stenose oder Rotablation

Re-Stenose: Wiederverengung des Gefäßes nach zunächst erfolgreicher Aufdehnung. Tritt meist nach einem Zeitraum von 3-6 Monaten nach der PTCA auf. Dabei handelt es sich nicht um ein „Zusammenfallen“ des gedehnten Bereiches oder neue Ablagerungen, sondern um eine überschießende Narbenbildung in der Gefäßwand. Kann in der Regel durch eine nochmalige Dehnung behandelt werden. Treten in den Monaten nach der Dehnung erneut Beschwerden wie vor der Behandlung auf, sollten erneute Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Re-Stenose auszuschließen.

Rotablation: Spezielle Behandlungsmethode bei der PTCA, um besonders verkalkte und dadurch harte Verengungen beseitigen zu können. Mit einem miniaturisierten Diamantbohrkopf werden verkalkte Verengungen dabei „abgefräst“.

S, wie: Schaufensterkrankheit, Schluckechokardiographie oder Stent

Schaufensterkrankheit: Durchblutungsstörungen der Beine, die nach einer Gehstrecke von mehreren hundert Metern oder weniger zu Schmerzen in den Beinen oder dem Gesäß führen und den Betroffenen zwingen, stehen zu bleiben. Nach einer gewissen Erholungszeit verschwinden die Beschwerden und man kann weitergehen, so dass ein Gehrhythmus wie bei einem Schaufensterbummel entsteht, daher die Bezeichnung Schaufensterkrankheit. In aller Regel kann man die zugrundeliegenden Durchblutungsstörungen entweder operativ oder mit einem Kathetereingriff behandeln.

Schirmchenverschluss: siehe auch bei PFO. Angeborene Scheidewanddefekte (also Löcher in der Vorhof-, der Kammerscheidewand oder anderswo) lassen sich heute oft – ohne eine sonst notwendige Operation am offenen Herzen – mit einem Herzkathetereingriff verschließen. Dabei wird ein System eingepflanzt, das mit zwei an der Spitze zusammengefügten Schirmchen den Defekt mit je einem Schirmchenanteil auf jeder Seite verschließt.

Schluckechokardiographie: Spezielle Form der Echokardiographie, bei der die Ultraschallsonde über die Speiseröhre direkt hinter dem Herzen platziert werden kann. Dazu muss der Patient, ähnlich wie bei einer Magenspiegelung, einen Plastikschlauch schlucken. Diese Technik erlaubt es, besonders detailreiche Bilder des Herzens zu bekommen und dies auch von Abschnitten, die mit der herkömmlichen Technik von außen nicht einsehbar sind.

Schrittmacher
: siehe Herzschrittmacher.

Stent
: Kleines „Röhrchen“ aus einem Metallgeflecht, das oft bei einer Gefäßstenose in den gedehnten Bereich eingesetzt wird. Es soll ein erneutes Zusammenziehen der elastischen Gefäßwände nach einer Dehnung verhindern. Es bleibt bei dem Eingriff im Gefäß zurück und wächst innerhalb weniger Wochen in die Gefäßwand ein. In vielen Fällen wird durch die Stentimplantation auch die späte Wiederverengung (Re-Stenose) verhindert.
Eine weitere Verbesserung in der Behandlung mit Stents ist durch eine ganz neue Technik zu erwarten, bei der auf die Metallstreben des Stents Medikamente aufgebracht werden, die langsam in die Gefäßwand eindringen und eine Re-Stenose verhindern sollen. Im Augenblick ist diese Entwicklung noch in den Anfängen und es ist noch nicht klar, welche Medikamente in welcher Dosierung den besten Effekt zeigen werden.

T, wie: Thorax, Transplantatvaskulopathie oder Trikuspidalklappe


Thorax: Medizinischer Begriff für den Brustkorb.

Transösophageale Echokardiographie
: siehe Schluckechokardiographie.

Transplantatvaskulopathie: Spezielle Erkrankung der Koronargefäße nach Herztransplantation.
   
Transthorakale Echokardiographie: „Normale“ Methode der Echokardiographie, bei der die Ultraschallsonde von außen auf die Brustwand über dem Herzen aufgesetzt wird.

Trikuspidalklappe: Eine der vier Herzklappen. Trennt den rechten Vorhof von der rechten Herzkammer.

U, wie: Ultraschalluntersuchung

Ultraschalluntersuchung: Eine in vielen Bereichen der Medizin eingesetzte Technik, bei der mit Hilfe von Ultraschallwellen Strukturen im Inneren des Körpers abgebildet werden können. In der Kardiologie ist die Echokardiographie (siehe dort) die wichtigste Ultraschalluntersuchung.

V, wie: Valvuloplastie oder Vene

Valvuloplastie: Kathetertechnik, bei der mit Hilfe eines speziellen Ballon-Katheters eine verengte Herzklappe erweitert wird.

Vene: Blutgefäß, das das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zum Herzen zurücktransportiert.